Was heißt "den Namen des Herrn anrufen"?

Römer 10,13: "Denn wer den Namen des Herrn anrufen wird, soll gerettet werden." bedeutet mehr als nur ein mündliches Anrufen des Namen JESU. Errettender Glaube enthält mehr als nur ein mündliches Bekennen Christi (Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr! ins Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel. Matthäus 7,21). Offensichtlich wird in Römer 10,13 der aufrichtige Schrei des Herzens beschrieben, das an Christus glaubt. Obwohl das mündliche Bekennen JESU ein Schritt in diese Richtung ist, sind lebendiger Glaube und Gehorsam notwendig, um das Anrufen gültig zu machen.
Die Kernaussage in Römer 10,13 ist nicht das Aufstellen einer Formel für Errettung, sondern die für alle erhältliche Errettung. Die Betonung liegt auf "Denn wer". Paulus verwendet diesen Vers, um seine Feststellung "... es ist hier kein Unterschied zwischen den Juden und Heiden, alle haben den selben Herrn, der da reich ist für alle die ihn anrufen", zu unterstreichen (Römer 10,12).

Prophezeiung im Alten Testament

Schon Joel prophezeite im Alten Testament die Errettung aller Menschen. Er sprach vom Ausgießen des Geistes auf alle Menschen (Und nach diesem will ich meinen Geist ausgießen über alles Fleisch, und eure Söhne und Töchter sollen weissagen; eure Ältesten sollen Träume haben, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen; auch will ich mich zur selben Zeit über Knechte und Mägde meinen Geist ausgießen. Joel 2,28-29) und dem später folgenden Gericht (Und ich will Wunderzeichen geben am Himmel und auf Erden: Blut, Feuer und Rauchdampf; die Sonne soll in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe denn der große und schreckliche Tag des Herrn kommt. Vers 30 und 31). Vor diesem Gericht werden alle bewahrt, die den Namen Jahwes anrufen werden. (Und es soll geschehen, wer des Herrn Namen anrufen wird, der soll errettet werden. Denn auf dem Berge Zion und zu Jerusalem wird eine Errettung sein, wie der Herr verheißen hat, auch bei den andern übrigen, die der Herr berufen wird. Joel 2,32)

Pfingsten und danach

Petrus verwendet diese Prophezeiung nach dem Ausgießen des Geistes am Pfingsttag (Und soll geschehen, wer den Namen des Herrn anrufen wird, der soll selig werden. Apostelgeschichte 2,21). Außerdem befahl Hananias Paulus den Namen des Herrn in der Wassertaufe anzurufen (Und nun, was verziehst du? Stehe auf und laß dich taufen und abwaschen deine Sünden und rufe an den Namen des Herrn! Apostelgeschichte 22,16).

Zusammenfassend lassen sich zwei Schlussfolgerungen aus der Aufforderung: "den Namen des Herrn anrufen" ziehen. Die erste ist, dass diese keinen leichtfertigen Glauben bezeichnet. Gottes Errettung ist für alle, die an ihn glauben und seinen Namen im Glauben anrufen erhältlich. Zweitens kann gesagt werden, dass jene die ihn wahrhaftig anrufen, seinen Geist empfangen und seinen Namen bei der Taufe anrufen werden.

 
 
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